Es versteht sich von selber, dass beim Auftreten einer Krankheit sofort alle Massnahmen getroffen werden müssen, um alle krankheitsfördernden, ungünstigen Stress- und Umweltfaktoren
auszuschalten.
Die Frage nach dem WARUM hat eine weit grössere Bedeutung, als WAS der Patient hat. Die medizinische Diagnose ist wichtig zur Verständigung mit Patienten und Kollegen. Sie dient sicher auch
dazu, Gefahren zu erkennen, eine Prognose zu stellen und uns unserer Grenzen bewusst zu sein. Wenn wir erkennen, dass verschiedenste Ursachen zu den gleichen, krankhaften Zuständen führen können
(z.B. ein Hautausschlag, Halsweh, Bauchweh, Ohrenentzündung, Unfruchtbarkeit etc.), wird klar, dass uns ein krankhafter Zustand allein nicht den geringsten Anhaltspunkt für das benötigte Mittel
liefern kann!
Es sind nicht die Bakterien und Viren, die eine Krankheit auslösen, sondern es ist das „Terrain“, wie schon Pasteur sagte. Die Ursache der Krankheit liegt auf einer dynamischen Ebene, in der
Lebenskraft selber. Wenn diese Lebenskraft nicht mehr im Gleichgewicht ist, wird das Tier - werden wir - krank. Der Körper zeigt seine Probleme durch Symptome, und wenn diese Symptome
auf oberflächlichem Level behandelt und unterdrückt werden, muss die “Lebenskraft” das Problem anderswo lösen und einen anderen Weg finden.
J.T. Kent drückt das so aus: Der Mensch ist seinen Organen übergeordnet. Vom ersten zum letzten verläuft der Weg der Krankheit, und dies entspricht auch der Reihenfolge der Heilung. Vom
Menschen/vom Tier zu seinen Organen und nicht von den Organen zum Menschen/zum Tier.
Beispiel Durchfall: Es gibt viele Faktoren, auf welche ein Tier (natürlich auch ein Mensch!) mit Durchfall reagieren kann: Allen voran der Genuss von etwas Unverdaulichem, von etwas Verdorbenem
oder sogar Giftigem, dann auch ein Wurmbefall und nicht zu vergessen psychische Belastungen wie Angst (z.B: Erwartungsangst), Stresssituationen etc... Die herkömmliche Diagnose lautet
„Durchfall“. Es wird nicht vom Tier geredet, sondern von seinem Darm, seiner Verdauung. Hat der Patient denn nun einen Darm oder hat der Darm einen Patienten?